Gegen Antisemitismus und Rassismus: Das Theaterprojekt „Meschugge“ an der MBS

Am 24.01.2023 fand an der Max-Beckmann-Schule das Theaterprojekt Meschugge statt, welches von Herrn Tufan, Powi- und Geschichtslehrer, und Frau Kneller, Powi- und Deutschlehrerin, initiiert wurde.

Das Projekt begann um 9:15 Uhr mit einer kurzen Rede von Frau Kneller, die den Schüler:innen das Format des Projekts verständlich erklärte und ihnen die Intention des Theaterprojekts näherbrachte: Die Intention des Projekts Meschugge besteht darin, Schüler:innen über die diversen Formen der Diskriminierung aufzuklären, diese aber auch zum Nachdenken und zur Selbstreflexion anzuregen.

Nach diesem Einstieg startete das Team von Meschugge mit seinem Programm. Dieses besitzt einen chronologischen Aufbau: Zunächst werden kurze Clips zu einer bestimmten Diskriminierungsform vorgestellt – zum Beispiel zum Thema „Antisemitismus“. Anschließend fangen die Jugendlichen an, eine szenische Umsetzung zu dem entsprechenden Thema aufzuführen. Auch dies folgt einem Konzept: Mit einem lauten dreimaligen Klatschen starten alle, gemeinsam mit dem Publikum, die Aufführung und mit einem sogenannten „Freeze“ können die Zuschauer:innen die Aufführung pausieren. Alle Schauspieler:innen bleiben nun dort stehen, wo sie gerade stehen, und auch in der Position, in der sie sich befinden. Nach diesem Freeze geht eine*r der Jugendlichen auf das Publikum ein und fragt dieses, was für ein Problem sie wahrgenommen haben, und auch, wie das Publikum bzw. der/die* befragte Schüler:in in der entsprechenden Situation, die vorgeführt wurde, handeln würde. Nachdem der/die* Schüle:rin einen Vorschlag macht, wird er/sie*gefragt, ob sie ihren/seinen* Vorschlag selbst aufführen wolle und mit dem Meschugge-Team auftreten wolle.

In unserer Aufführung nahmen viele Schüler:innen das Angebot an und stellten sich auf die Bühne. Für ein Stück wurden oft mehrere Schüler:innen nacheinander nach Lösungsvorschlägen gefragt und so kamen sie auch nacheinander auf die Bühne, um etwas vorzuführen. Mit diesem Programm schaffte das Team, ursprünglich nicht betroffene Schüler:innen in die Situation eines Opfers von Antisemitismus oder antimuslimischem Rassismus zu versetzen und sie so in die Lage eines Opfers zu bringen, was dazu führte, dass sie selbst die Hilflosigkeit und Angst spürten, die eigentlich Opfer solcher Diskriminierungen spüren. Dies wurde von ihnen als ein Erkenntnisgewinn wahrgenommen und führte auch dazu, dass sie sich selbst in ihrem Handeln hinterfragten.

Gegen Ende des Projekts, um 12:30 Uhr, stellten sich die Jugendlichen von Meschugge selbst vor und es gab eine Frage-Antwort-Runde mit den Schüler:innen der MBS, in der sie die Diskriminierung von Minderheiten explizit thematisierten und appellierten, dass man nicht wegschauen sollte und auch nicht wegschauen darf, wenn jemand aufgrund seiner Herkunft, Religion, seines Aussehens oder seines Geschlechts diskriminiert wird.

Zum Schluss wurden die Schüler:innen nach ihrer Meinung zum Theaterprojekt gefragt, wobei durchweg positive Aussagen geäußert wurden. Das Team war super sympathisch und hat es auf eine humorvolle und natürliche Art geschafft, ein ernstes Thema zu behandeln und den Schüler:innen die Augen zu öffnen, wobei das Ziel des Projekttages, dass die Schüler:innen sich selbst reflektieren sollen, ohne Zweifel erreicht wurde. Vielen gefiel es des Weiteren auch, dass sie nicht nur Zuschauer:innen, sondern auch aktive Beteiligte und Helfer:innen waren, die mitreden durften. Außerdem wurde durch diese Interaktion mit dem Publikum die Botschaft des Theaterprojekts noch deutlicher: Man darf bei solchen Fällen nicht nur Zuschauer sein, sondern muss aus seiner Zuschauerrolle in die Helferrolle umsteigen, um etwas Positives bewirken zu können!

Ifza Syed (11a)

Szenenbild „Meschugge“